Chronische Rückenschmerzen sind weltweit verbreitet und stellen sowohl für die Betroffen als auch für die behandelnden ÄrztInnen und TherapeutInnen eine große Herausforderung dar. Bislang führen viele Behandlungsstrategien jedoch nur zu mäßigem Erfolg, da nur die strukturelle Komponente (Muskelkraft, Muskelspannung usw.) behandelt wird.
Untersuchungen zeigen jedoch, dass Rückenschmerzen multifaktoriell sind, d.h. soziales Umfeld, Zufriedenheit am Arbeitsplatz, Finanzielle Situation, psychische Verfassung und Vermeidungsverhalten haben einen ebenso großen Einfluss auf das Schmerzempfinden.
Der RESTORE Trial untersucht eine neue Behandlungsstrategie (Cognitive Functional Therapy), die alle Kontextfaktoren, die sonst nicht beachtet wurden, mit integriert. PatientInnen werden aus dem Teufelskreis der Rückenschmerzen herausgeholt, Ihnen wird die Ursache für Ihre Schmerzen erklärt und wie sie mit den Schmerzen umgehen können. Zudem werden verlernte Bewegungen wieder Schritt für Schritt eingeübt und Veränderungen am Lebensstil angestrebt. Die Betroffenen werden angeleitet eigenständig an der Schmerzproblematik, unter Supervision der TherapeutInnen, zu arbeiten.
Cognitive Functional Therapy hat signifikant bessere Ergebnisse im Bezug auf die Schmerzen als auch auf die Funktionseinschränkug im Vergleich zu herkömmlichen Therapieverfahren.
Kent P. et al., Cognitive functional therapy with or without movement sensor biofeedback versus usual care for chronic, disabling low back pain (RESTORE): a randomised, controlled, three-arm, parallel group, phase 3, clinical trial, The Lancet, Volume 401, Issue 10391, 2023, Pages 1866-1877, https://doi.org/10.1016/S0140-6736(23)00441-5.