Ein Tinnitus ist ein wahrgenommenes Geräusch ohne äußere Geräuschquelle. Je nach Ursache kann der wahrgenommene Ton dabei ein hohes Pfeifen oder eher ein tiefes Dröhnen sein. Wichtig zu wissen ist, dass ein Großteil der Bevölkerung kurzzeitige Tinnitus-Symptome erfährt. Oftmals gehen diese Symptome ohne bleibende Beeinträchtigungen zurück. Sollte der Tinnitus jedoch länger als 24 h andauern, ist es ratsam einen Arzt aufzusuchen.
Im Gesamten leiden 10 – 15 % der Bevölkerung an länger anhaltenden Tinnitus Symptomen. Wobei im Alter die Wahrscheinlichkeit daran zu erkranken steigt. (Baguley et al., 2013)
Die häufigsten Ursachen für einen Tinnitus sind:
- starker bzw. langanhaltender Lärm
- Kopf & Nacken & Kiefer – Verletzungen
- Medikamenteneinnahme
- Entzündungen und Erkrankungen im Ohr
(Henry et al., 2005)
So vielfältig wie die Ursachen für einen Tinnitus sein können, gestaltet sich auch die Behandlung. Daher ist wichtig auf mögliche Ursachen einzugehen und aufgrund dessen die Therapie zu gestalten. Physiotherapeuten können Patienten und Patientinnen mit einem Tinnitus aufgrund von Problemen im Kiefer oder Nackenbereich gut helfen (Tullberg & Ernberg, 2006; Michelis et al., 2016). Und das sind immerhin ca. 40 % der Personen mit einem Tinnitus (Michelis et al., 2016). Dabei behandelt der Physiotherapeut das somatosensorische System dieser Bereiche, das Kiefergelenk oder die Halswirbelsäule (Kiefergelenkstherapie, Salzburg).
Anatomischer & Physiologischer Hintergrund
Das somatosensorische System ist für die Sensibilität und die Wahrnehmung von Körperregionen zuständig. Die Verschaltung von den einzelnen Nerven bis zur Wahrnehmung im Gehirn ist sehr komplex und wird von vielen Faktoren beeinflusst. Der Nerv (Nervus vestibulocochlearis), der für das Hören zuständig ist und die sensiblen Nervenfasern aus dem Halsbereich haben eine Verschaltung im Stammhirn, wo sie sich gegenseitig beeinflussen können. Daher kann der Physiotherapeut darüber den Tinnitus beeinflussen.
Eine weitere anatomische Grundlage ist, dass der gleiche Nerv (Nervus trigeminus), der für die Kiefermuskeln zuständig ist, zugleich den Muskel (M. tensoris tympani) im Innenohr ansteuert. Durch diesen Zusammenhang ergeben sich weitere Therapiemöglichkeiten.
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