“Zurück zu den Wurzeln”, “natürliche Entfaltung”, “gesündeste Art und Weise” oder “so wie unsere Vorfahren”, Slogans die den Trend zum Barfußlaufen und Barfußgehen bewerben gibt es viele. Doch was steckt dahinter und wie gesund ist vor allem das Barfußlaufen ohne zusätzliche Dämpfung?
Geschichte & Verletzungen
Die Phrase zurück zu den Wurzeln trifft tatsächlich sehr gut zu. In der Geschichte gab es immer wieder Funde von antikem Schuhwerk, wirklich aufgekommen sind Laufschuhe aber erstmals in den 1920er Jahren und den Durchbruch erlangten sie in den 1970er Jahren als mehrheitlich die Spitzenläufer von Barfußlaufen auf Laufschuhlaufen umstiegen.
Was war jedoch der Grund, dass die Menschen zu Laufschuhen griffen und nicht mehr barfuß liefen? Da spielt ein anderer Slogan eine wichtige Rolle: “gesündeste Art und Weise”. Denn die Laufschuhhersteller versprachen eine Reduktion von Verletzungen und Belastungen. Dieses Versprechen konnte jedoch bis dato nicht eingelöst werden. Ist das Barfußlaufen nun gesünder als mit Schuhen zu laufen? Dazu wird zurzeit viel geforscht, neue Erkenntnisse zeigen insgesamt ähnliche Verletzungsraten zwischen den zwei Laufarten (Altman & Davis, 2016; Hollander et al., 2017). Allerdings eine gute Nachricht für Personen mit Hüft- und Kniegelenksproblemen: durch Barfußlaufen sinkt die Belastung und auch das Verletzungsrisiko für diese beiden Gelenke (Cheung & Rainbow, 2014; Daoud et al., 2012).
Der Wechsel
Wichtig beim Barfußlaufen ist es den Laufstil von Rückfußauftritt zu Mittelfuß- oder Vorfußauftritt zu verändern. Der Fuß des Menschen besitzt mit seinen zahlreichen Knochen und Gelenken eine ausgezeichnete Dämpfungsfunktion. Wenn man beim Barfußlaufen direkt auf der Ferse ohne Dämpfung des Laufschuhs aufkommt, können diese Strukturen allerdings die Dämpfung nicht übernehmen und die Belastung auf die Gelenke ist entsprechend sehr hoch.
Bei vielen Personen erfolgt diese Umstellung automatisch, aber nicht bei allen. Des Weiteren sind einige Fuß- und Sprunggelenksstrukturen nicht für einen abrupten Wechsel vorbereitet. Um die Strukturen in diesen Bereichen nicht zu überlasten, ist es empfohlen den Umstieg sehr langsam und behutsam durchzuführen. Aus diesen Gründen empfehlen einige Autoren (u.a. Cheung & Rainbow, 2014) eine professionelle Begleitung beim Wechsel zu Barfußlaufen.
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