So lange wie Menschen schon laufen, so lange gibt es auch schon Diskussionen über „den richtigen Laufstil“. Doch warum ist der Laufstil überhaupt wichtig? Wie bei vielen repetitiven Bewegungen kann eine schlechte Ausführung nach und nach zu einer Überlastung von verschiedenen Strukturen wie Gelenken, Sehnen oder Muskeln führen. Die Auswirkungen sind demnach nicht bereits am Anfang zu spüren, sondern oftmals erst nach Monaten oder Jahren des Laufens.
Auftrittsverhalten:
Beim Laufen gibt es mehrere interessante Parameter, die sich zum Teil gegenseitig beeinflussen. Dadurch kann es oftmals nötig sein, den gesamten Bewegungsablauf zu betrachten. In diesem Beitrag soll jedoch der Fokus auf das Auftrittsverhalten gelegt werden, um die Unterschiede ausführlich beschreiben zu können.
Das Auftrittsverhalten wird in drei verschiedene Kategorien eingeteilt: Rückfuß-, Mittelfuß-, Vorfußauftritt. Die Einteilung in die verschiedenen Kategorien erfolgt ganz banal, je nach dem in welchem Bereich der Fußsohle der erste Bodenkontakt erfolgt (Marquardt et al., 2012).
Pro & Contra:
Nun zu den jeweiligen Vor- und Nachteilen der verschiedenen Auftrittsverhalten. Die mit Abstand meisten Läufer verwenden einen Rückfußauftritt (Almeida et al., 2015). Dieser zeichnet sich durch eine geringe Anforderung an die Gesamtathletik des Läufers aus und wird häufig sehr passiv ausgeführt. Diese Passivität wird durch die modernen Laufschuhe mit viel Dämpfung noch zusätzlich unterstützt. In Bezug auf die Verletzungsprophylaxe weisen Rückfußläufer ein höheres Risiko für Knie- und Hüftverletzungen auf. Das andere Extrem, der Vorfußlauf stellt hohe Anforderungen an die Allgemeinathletik dar (Dauod et al. 2012) und wird eher bei höheren Laufgeschwindigkeiten angewandt. Da bei diesem Laufstil ein großer Teil der Antriebsenergie von der Wadenmuskulatur kommt, stellt der Vorfußlaufstil eine höhere Belastung und infolge Verletzungsrisiko für das Sprunggelenk, Wadenmuskulatur und Achillessehne dar (Stearne et al. 2014). Der Mittelfußauftritt könnte sich zwischen Rück- und Vorfußauftritt als Goldene Mitte entpuppen (Marquardt et al., 2012). Die sehr hohen Anforderungen an den Sprunggelenksbereich entfallen und trotzdem ist dieses Auftrittsverhalten aktiver und mit geringeren Krafteinwirkungen auf Knie- und Hüftgelenk verbunden als der Rückfußauftritt. Weitere Forschung ist allerdings noch nötig, um diese Fragen endgültig zu beantworten.
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